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Berufskolleg Beckum, jetzt sogar mit Siegel: „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Seit ein paar Tagen ist das Berufskolleg Beckum nun Teil des Netzwerks „Schule ohne Rassismus“ geworden, dem mittlerweile 3400 Schulen in ganz Deutschland angehören. Alle eint der Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus, denn Ziel ist es, ein tolerantes Schulklima zu schaffen, in dem Unterschiede akzeptiert werden und Zivilcourage gefördert wird.

Im Rahmen einer Feierstunde, die von Herrn Jan Ammermann, Lehrer am BKB und Mitarbeiter am kommunalen Integrationszentrum moderiert und geleitet wurde und deren musikalischen Rahmen die Schüler-Lehrer Band des Berufskollegs bildete, waren viele Schüler:innen und das Kollegium anwesend. Weiterhin hatten sich geladene Gäste, unter ihnen der Bundestagsabgeordnete Herr Bernhard Daldrup, in der Aula des Berufskollegs eingefunden. In vielen Redebeiträgen und Schülervorstellungen wurde sichtbar, dass auch in unserer aller Alltag Rassismus und Diskriminierung vorhanden sind. So machten sowohl die Erfahrungen aus jugendlichen Fußballerzeiten, über die unser Schulleiter Herr Papasoyrou, der selbst griechische Wurzeln hat, berichtete, aber auch die persönlichen Erzählungen geflüchteter Schüler:innen deutlich, dass auch freundliche Worte wie „Wo kommst du denn her?“ signalisieren: „Du bist anders. Du kommst nicht von hier. Du gehörst nicht dazu.“ Deshalb sei es, so Papaspyrou, insbesondere für die Schulgemeinschaft wichtig, dass wir uns auf den Weg machten, ihn ernst nähmen und alle Möglichkeiten wahrnehmen und ausnutzen würden, um so eine bessere Zivilgemeinschaft zu schaffen. Dass die gesamte Schulgemeinschaft schon einen Teil dieses Weges beschritten hat, drückten die Worte des Schülersprechers Hasan Kurt aus: „Wir haben das ganze Jahr dafür gekämpft, es war unser erstes und wichtigstes Ziel, diese Verleihung zu bekommen.“. Damit wiess Hasan Kurt auf die Bedingung zum Beitritt in das Netzwerk Schule gegen Rassismus hin, für die mindestens 70 Prozent der Schüler:innen das Selbstverständnis einer Courage-Schule annehmen wollen und damit deutlich machen, „ich werde mich aktiv gegen Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, einsetzen“. Der Text der Selbstverpflichtung, den Dank des Engagements der SV Lehrer, der Schülervertretung und einiger Politiklehrer weit mehr als 70 Prozent der Schülerschaft am BKB unterschrieben haben, lautet:

1. Ich setze mich dafür ein, dass meine Schule nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchführt, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.

2. Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, dann wende ich mich dagegen, spreche dies an und unterstütze eine offene Auseinandersetzung, damit wir gemeinsam Wege finden, einander respektvoll zu begegnen.

3. Ich bin aktiv, damit meine Schule jedes Jahr Projekte gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, durchführt.

Vor diesem Hintergrund sind auch die Worte von dem Bundestagsabgeordneten Herrn Bernhard Daldrup nachvollziehbarer, der hervorhob, dass nicht nur die Bildung hierzu wichtig sei, sondern vor allem die Haltung mit der man Rassismus und Diskriminierung begegne und dagegen etwas unternehme. Der eigentliche Ehrengast der Feierstunde, Herr Erwin Kostedde, manchen vielleicht noch bekannt, da der Torjäger und der erste schwarze Nationalspieler war, war leider erkrankt. Der Autor und Journalist Alexander Heflik, der eine Biographie über Erwin Kostedde schrieb, gab daher einen Einblick in das Leben Kosteddes und die Zeit nach dessen Fußballerkarriere, die nicht wirklich rosig verlaufen ist. Nachdem so die Sichtweisen einzelner zu dem Themenfeld Rassismus und Diskriminierung beleuchtet wurden, kamen in einer anschließenden Diskussionsrunde mit dem Thema „Rassismus und Ausgrenzung – was kann man an der Schule dagegen unternehmen?“ konkrete Maßnahmen zur Sprache. Hier sei vor allem die Aussprache im persönlichen Dialog ein konkretes Mittel Diskriminierung zu verhindern, so Alexander Heflik.

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